Im 4. Jahrhundert wurde das Christentum schließlich zur Staatsreligion. Für den Niedergang Aksums war der Islam verantwortlich, der ab dem 7. Jahrhundert mehr und mehr an Einfluss gewann. Die direkten Handelswege in die christliche Welt wurden mit dem Erstarken des Islams am Roten Meer immer weiter abgeschnitten und die kulturellen Beziehungen kamen dadurch zum Erliegen. Wenig später befand sich Äthiopien in einer vom Rest der Welt isolierten Lage. Das Ende von Aksum kam schließlich durch eine Rebellion der Königin Yodit, die gegen das Königreich Aksum und das Christentum in den Krieg zog, wobei ein Großteil der alten Königsstadt zerstörte wurde. Der König von Aksum wurde gestürzt und alle Prinzen getötet, um die salomonische Linie in der Thronfolge auszulöschen.
Alte Sagen beschreiben die Königin Yodit als Verbrecherin und Zerstörerin des Glaubens. Auch nach dem Untergang des aksumitischen Reiches bleib Aksum jedoch die religiöse Hauptstadt des Landes. Hier fanden die Krönungsfeiern für viele äthiopische Kaiser statt. Die Stadt besitzt reiche archäologische Schätze, u. a. mehrere Königsgräber, die Fundamente eines leider zerstörten Palastes, viele Stein-Tafeln mit eingemeißelten Inschriften und die großen bekannten Obelisken. Besonders interessant ist Aksum um die Zeit der Kirchenfeste, an Weihnachten (7. Januar), am Erscheinungsfest (19. Januar) und zu Ostern. Im Norden des kleinen Stadtplatzes stehen die berühmten Stelen oder Obelisken, die Aksum so bekannt machten. Einst standen hier sieben Granitsäulen. Die größte von ihnen hatte eine Höhe von 33 m und ein Gewicht von 500 Tonnen. Diese größte Stele der Welt zerbrach jedoch vor langer Zeit, vermutlich durch ein Erdbeben, und seine Überreste liegen jetzt zu Füßen der anderen. Die zweitgrößte Stele hat eine Höhe von etwa 24 m und ist ebenfalls umgestürzt. Diese wurde während der Besatzung durch die Italiener auf persönliches Geheiß Mussolinis nach Rom transportiert und stand bis zum Jahr 2002 auf dem Piazza di Porta Capena in Rom. Nach langen Verhandlungen wurde sie inzwischen mit einem russischen Antonow-Transportflugzeug zurück nach Äthiopien gebracht und wartet nun in Aksum auf ihre Wiedererrichtung.
Die drittgrößte Stele mit 23 m Höhe hat die vielen Jahrhunderte in Aksum heil überstanden. Alle Stelen wurden aus Granit gehauen, sind aus einem einzigen Stück gefertigt und tragen die gleichen Verzierungen und Inschriften. Am Fuß jedes Obelisken befindet sich ein kleiner Steinaltar mit runden Aushöhlungen, in denen wahrscheinlich verschiedene Opfergaben dargereicht wurden. Neben den Stelen finden sich in Aksum noch weitere Obelisken, darunter auch einfache, unverzierte Steinplatten. Links der Stelen entdeckte man vor kurzem das Grabmal des Ramha, eines ehemaligen Königs von Aksum.
Besichtigen sollte man ebenfalls die Kirche der Heiligen Maria von Zion. In Aksum gibt es zwei Kirchen mit dem gleichen Namen, eine alte und eine neue. Beide befinden sich direkt gegenüber dem Stelenpark. Die ältere von beiden wurde im frühen 17. Jahrhundert von Kaiser Fasilidas errichtet.Die moderne Kirche wurde von Kaiser Haile Selassie im Jahre 1965 in Anwesenheit von Königin Elisabeth von England einweiht. Die interessantere von beiden ist aber die ältere Kirche. Sie beherbergt zahlreiche Kronen der ehemaligen Herrscher Äthiopiens sowie viele andere Schätze. Diese kann man in einem kleinen, museumsähnlichen Bau ganz in der Nähe besichtigen. Frauen wird in diesen beiden Kirchen der Zutritt leider verwehrt.
Auch lohnt sich der Besuch des kleinen Nationalmuseums. Dieses beherbergt eine erstaunliche Sammlung allerlei wertvoller Antiquitäten. Das größte Rätsel der Stadt ist jedoch ihr Anspruch, die letzte Ruhestätte der Bundeslade zu sein. Dieser stützt sich auf eine alte Legende über die Königin von Saba und König Salomo. Deren Sohn Menelik soll einst vor etwa 3000 Jahren die Bundeslade nach Aksum gebracht und dann hier das salomonische Königreich gegründete haben, deren letzter König Haile Selassie war. Zur Überprüfung dieser Sage kann es leider nicht kommen, da die heilige Kapelle der Bundeslade nicht besichtigt werden darf. Nur ein Mönch, der die Lade auf Lebenszeit bewacht, darf die Kapelle betreten. Dieser gibt sein Amt dann kurz vor seinem Tod an einen anderen Mönch weiter, der die Lade dann wiederum auf Lebenszeit bewacht. Aksum bietet noch viele weitere interessante Ruinen, so z.B. den Palast der Königin von Saba mit einem gut erhaltenen Fliesenboden, einem ehemaligen Thronsaal und vieles mehr.